Schüleraustausch mit Quétigny

Bericht von Frau Santamaria:

Nach über 20 Jahren hat es erneut eine Grundschulklasse gewagt, sich auf die weite Reise in die französische Partnerstadt Quétigny zu begeben. Vom 26.-28. Juni 2024 waren wir zu Gast bei den Schülern der „École Fontaine aux Jardins“ und deren Lehrerin Virginie Ballot. Begonnen hat alles im letzten Herbst, als die Klasse 3.1 gerade ihre ersten Französischstunden hinter sich hatte und eine Partnerschaft mit der Klasse CE2 anfing. Man schrieb sich kleine Briefe, schickte Videos und spürte schon bald den Wunsch, sich persönlich kennenzulernen. Letzte Woche dann war es soweit. Die Eltern standen winkend am Bus und wir traten die über 300 km weite Fahrt an. Am frühen Nachmittag kamen wir an unserer Herberge, einem Sportlerwohnheim in Dijon, an und bezogen die Zimmer. Zwei Kinder waren sogar so mutig und ließen ihr Gepäck im Bus, denn sie wollten tatsächlich bei ihrer Gastfamilie übernachten. An der Schule in Quétigny wurden wir trotz schulfreiem Mittwoch von allen Schülern und Eltern herzlich empfangen. Mit Hilfe der gebastelten Puzzlemännchen (der Bou-Qués) fand jeder ganz schnell seinen Partner. Welch eine Freude! Dann erkundeten wir unsere Partnergemeinde und machten ein französisches „goûter“ auf dem Spielplatz. Beim gemeinsamen Fußballspiel waren die fehlenden Sprachkenntnisse kein Hindernis. Am Abend hatten die französischen Eltern ein Buffet auf dem Schulhof aufgebaut und alle Kinder spielten noch lange die Spiele, die es bei uns nicht gibt.

Am nächsten Morgen trafen wir die zwei mutigen und gut gelaunten Übernachtungskinder am Rathaus wieder. Dort wurden wir gebührend vom Bürgermeister empfangen, der betonte, wie wichtig diese deutsch-französischen Begegnungen gerade in der heutigen Zeit sind. Anschließend führten wir das Musik-Theaterstück „La petite chenille“ in französischer, italienischer und deutscher Sprache auf. Aufgrund von Demonstrationen und politischen Straßenblokaden konnten wir am Nachmittag leider nicht wie geplant nach Dijon fahren. Stattdessen gab es ein Picknick im Park, einen Waldspaziergang und gemeinsame Spielzeit mit dem Partner in der Familie. Am Abend wurden wir alle vom Partnerschaftsverein Quétigny in ein Restaurant eingeladen und jeder Schüler bestellte sein Menü auf Französisch. Dann wurde noch zusammen gespielt und gequatscht, bis alle müde zurück in die Familien und die Unterkunft fuhren.

Bevor es am dritten Tag wieder nach Hause ging, gab es eine gemeinsame Unterrichtsstunde in der Schule. In allen erdenklichen Sprachen wurde kommuniziert, gesungen und gelacht und dann hieß es Abschied nehmen. Wir traten den Heimweg an - im Gepäck die Freude auf das Wiedersehen der Eltern, aber auch der große Wunsch, die französischen Partner nächstes Jahr in Bous zu empfangen.

Ein herzliches Dankeschön geht an Bürgermeister Stefan Louis und den Städtepartnerschaftsverein Bous für die großzügige finanzielle Unterstützung, ohne die diese Fahrt nicht möglich gewesen wäre.

Ich bedanke mich ebenfalls für die Begleitung bei meiner italienischen Kollegin Francesca Barbato, die der beste Beweis ist, wie wichtig Fremdsprachen und Austausche für ein friedvolles Miteinander sind, bei den Eltern, die trotz eines „mulmigen Gefühls“ ihre Kinder haben ziehen lassen, um diese großartige Erfahrung machen zu können und natürlich bei den Hauptdarstellern, die ich jederzeit wieder mit auf große Fahrt nehmen würde: Merci Giselle, Anna, Giulia, Laura, Lotta, Milan, Mats, Philip, Felix, Jason, Jamie und Paul! À la prochaine!